Autor: Julian Richter
Mission? Kapiert!
Der süße, kleine WiiWare-Titel, welcher sich bloß auf eine einzige Aufgabe konzentriert, nämlich den Drachen zu töten, der Unruhe über die Lande bringt, richtet sich vor Allem an unsere Harcore-Gamer. Ja, auch wenn es anfangs nicht so aussehen mag, steckt hinter dieser weichen Schale aus bunten Pixeln ein verdammt harter Kern.
Als Wonderboy streift man durch verschiedene Areale, kämpft sich vorbei an unzähligen Ungeheuern und versucht den Boss des jeweiligen Levels zu finden. Dieser versteckt sich irgendwo im Areal und hält den Schlüssel zur goldenen Tür, mit welcher man das Level verlassen kann.
Wonderboy = Wonderful?
Nun ja, man sollte sich nicht allzu sehr vom Titel beeindrucken lassen, denn so "Wonder" ist dieser Boy gar nicht. Zu Anfang läuft man lediglich in einem leichten Lederhemdchen herum und trägt ein einfaches Schwert. Im Laufe des Spiels wird man immer wieder an Shops vorbeikomen, in denen man (natürlich gegen Bares) neue Rüstungen, Waffen und Sonstiges kaufen kann. Das Geld dafür liegt meist offensichtlich in der Gegendherum.
Der Vorteil der neuen Klamotten ist natürlich die dazu gewonnene Robustheit bzw. Stärke, die im Kampf von Vorteil sein kann da einige Gegner doch schon recht fies sind. Nachteil an dem Ganzen ist allerdings, dass, je stärker die Rüstungen sind, auch der Spieler immer unhandlicher wird. Und als ob es nicht schon ohnehin mehr Glück als Können ist, über Schluchten zu springen, wird dies durch mächtiges Geschmeide noch mal ordentlich erschwert.
Generell ist unser Wonderboy ein recht sensibles Kerlchen, welches schon nach drei bis vier gegnerischen Treffern die Flinte ins Korn wirft.Wunderbarerweise hat unser Held jedoch einen Zaubertrank dabei, welcher ihn einmalig wiederbelebt, sollte er mal ins Gras beißen. Selbstverständlich kann dieser jedoch auch in Shops käuflich erworben werden.
Trotz Verständnis Frustration
Jetzt wird es Zeit das große Manko anzusprechen.
Man nehme einmal an, es steht der finale Bosskampf an und plötzlich kommt die Mutter herein und verschleppt einen zu Tantchens Geburtstag. Kluge Spieler würden nun augenrollend ihren Fortschritt speichern, jedoch nicht bei Wonderboy in Monsterland. Denn diese Funktion ist leider Gottes nicht vorhanden.
Jawohl, nimmt man sich also vor, das Spiel einmal durchzuspielen, muss dies an einem Stück geschehen! Andererseits ist das Spiel jedoch auch nicht so umfangreich, als dass man dies nicht in ein bis zwei guten Stunden schaffen könnte. Deshalb: Dieses Spiel nur spielen, wenn man weiß, dass man genügend Zeit hat.
Pixel an Pixel… und hält doch
Zur Grafik muss man wirklich sagen, dass diese ziemlich schnuckelig und bunt gehalten ist. Es erinnert ein bisschen an die wirklich alten Spiele, in denen man noch geschaut hat, was sie aus den Pixeln damals alles gemacht haben. Allerdings muss man schon ab und an richtig anfangen zu überlegen, um anhand der Atmosphäre herauszufinden, ob man sich nun gerade in einem Wald oder in einer Stadt befindet. Die Landschaften sind ziemlich einfältig und simpel konstruiert, aber naja, dafür ist es ja auch schon etwas älter. Zur Musik lässt sich nur sagen: Okay, wäre es jetzt aufgefallen, wenn keine da wäre? Zusätzlich zu der vorhandenen "Musik" kann man im Optionsmenü noch zusätzlich einen Synthesizer aktivieren - aber Vorsicht!
Wenn man sich dazu entschließt, den Melodien noch etwas mehr Pepp zu geben, sollte das möglichst vor Spielbeginn geschehen, da das Spiel, sobald dies innerhalb des Spiels vorgenommen wird, sofort zurückgesetzt wird, und das könnte unter Umständen
ärgerlich sein.